Trost des unbekannten Künstlers

„Die Quintessenz seiner Worte war, dass der Ruhm behindere und einenge, indes die Unbekanntheit einen wie Nebel einhülle. Die barmherzige Fülle der Dunkelheit ergießt sich über den Unbekannten. Niemand weiß, wohin er geht, woher er kommt. Er mag die Wahrheit suchen und sie sagen; er allein ist frei; er allein ist ehrlich; er allein ist mit sich im Reinen.“
Aus Virginia Woolf: „Orlando“
Mut zum Weitermachen
„Ich habe die Malerei geliebt, seitdem ich im Alter von sechs Jahren mit ihr bekannt wurde. Ich malte einige Bilder, die mir ziemlich gut erschienen, als ich fünfzig war, aber in Wirklichkeit waren alle meine Sachen nichts wert, bevor ich die Siebzig erreicht hatte.
Mit dreiundsiebzig habe ich schließlich jede Seite der Natur erfassen können — Vögel, Fische, Säugetiere, Insekten, Bäume, Gräser, kurz, alles. Wenn ich achtzig bin, werde ich mich noch weiter entwickelt haben, und mit neunzig werde ich die Geheimnisse der Kunst wirklich meistern.
Wenn ich hundert Jahre alt werde, könnte man meine Kunst vielleicht als vollkommen bezeichnen, aber mein letztes Ziel werde ich erst mit hundertzehn erreichen, wo dann jede Linie und jeder Strich voll Leben sein werden.“
Katsushika-Hokusai: „Der kunsttolle alte Mann“
