Hier drei aktuelle Tuschzeichnungen von Bäumen, die ich für gelungen halte. Sie stammen aus dem Skizzenbuch und sind direkt hintereinander entstanden. Meine Methode, mit zufälligen Farbspuren zu arbeiten, kommt hier noch viel unmittelbarer zur Geltung als in den Gemälden. Sie sind mit Tusche auf Chamoispapier gemalt und im Format jeweils ca. 30 x 30 cm. Ein Blick in die Großansicht lohnt sich, versprochen!
Den Unbekannten und Erfolglosen gewidmet
Trost des unbekannten Künstlers

„Die Quintessenz seiner Worte war, dass der Ruhm behindere und einenge, indes die Unbekanntheit einen wie Nebel einhülle. Die barmherzige Fülle der Dunkelheit ergießt sich über den Unbekannten. Niemand weiß, wohin er geht, woher er kommt. Er mag die Wahrheit suchen und sie sagen; er allein ist frei; er allein ist ehrlich; er allein ist mit sich im Reinen.“
Aus Virginia Woolf: „Orlando“
Mut zum Weitermachen
„Ich habe die Malerei geliebt, seitdem ich im Alter von sechs Jahren mit ihr bekannt wurde. Ich malte einige Bilder, die mir ziemlich gut erschienen, als ich fünfzig war, aber in Wirklichkeit waren alle meine Sachen nichts wert, bevor ich die Siebzig erreicht hatte.
Mit dreiundsiebzig habe ich schließlich jede Seite der Natur erfassen können — Vögel, Fische, Säugetiere, Insekten, Bäume, Gräser, kurz, alles. Wenn ich achtzig bin, werde ich mich noch weiter entwickelt haben, und mit neunzig werde ich die Geheimnisse der Kunst wirklich meistern.
Wenn ich hundert Jahre alt werde, könnte man meine Kunst vielleicht als vollkommen bezeichnen, aber mein letztes Ziel werde ich erst mit hundertzehn erreichen, wo dann jede Linie und jeder Strich voll Leben sein werden.“
Katsushika-Hokusai: „Der kunsttolle alte Mann“

Ganz banal: Ein Tümpel
Kurz vor der Eröffnung meiner Ausstellung konnte ich dieses Bild noch fertigstellen. Es ist nichts besonders dramatisches oder erhabenes darauf zu sehen, nur ein Tümpel – wie er im Prinzip überall vor sich hindümpeln könnte.
Dennoch wollte ich dem banalen Thema etwas mehr entlocken, und neben der Farbigkeit lag mir vor Allem daran, die Wasserfläche sowohl in ihrer oberflächlichen Reflexion zu zeigen, als auch eine gewisse Tiefe und Unergründlichkeit zu vermitteln.
Es ist ein recht frisches und saftiges Bild geworden, man sieht ihm zum Glück nicht die Arbeit an, die drin bzw. darunter steckt. Und das ist auch gut so!

Eine Art Poster

Diesmal habe ich etwas anderes ausprobiert. Meine neueste Arbeit ist ein übermalter Leinwanddruck.
Jeder kennt diese Art Bilder aus Arztpraxen, Möbelhäusern, dem Baumarkt oder, im schlimmsten Fall, aus der Wohnung von Bekannten. Es ist Massenware, die dem Bedürfnis nach kostengünstiger Wanddekoration nachkommt. Mich hat dieser Zufallsfund dazu inspiriert, ihn durch Übermalung zu einem Unikat zu machen und ich finde, das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Neue Ausstellung in Kürze!
80809 München
Mit „Ansichts-Sachen – Landschaftsmalerei von Gerhard Knell“ zeigt das Kulturhaus Milbertshofen Acrylgemälde und Zeichnungen des Malers. Knells Arbeiten sind technisch vielseitig und stecken voller Experimentierfreude. Seine Bandbreite reicht vom figürlichen Realismus bis zum Actionpainting. Dennoch bleibt die Landschaftsmalerei stets das Haupt- und Leitmotiv.
Motive findet Gerhard Knell entweder in der Natur oder sie sind Produkte des Entstehungsprozesses und seiner Phantasie. Öfter finden sich auch realistische Elemente in seinen Bildern. Sie sind im Gegensatz zu der sonst sehr freien Gestaltung akkurat und fast fotorealistisch wiedergegeben. Das ergibt einen reizvollen Stilmix.
Unwetter

In diesem Bild habe ich erneut versucht, einen Natureindruck durch die Bildsprache des Actionpainting zu erzeugen. Den Pinsel habe ich fast gar nicht benutzt. Es ist groß, und dadurch ziemlich eindrucksvoll. So richtig erschließen tut es sich aber erst, wenn man ganz nah herangeht. Denn neben großzügigen Farbflächen gibt es feine und feinste Farbspuren, die den Blick immer tiefer ins Bild hineinziehen.
Bei der Arbeit an diesem, aber auch den vorigen beiden Bildern, habe ich festgestellt, dass die Empfindung für Farben und deren Zusammenspiel mir immer wichtiger wird. Da musste ich also 62 Jahre alt werden, um endlich an den Kern der Malerei zu kommen. Na ja, besser spät als nie.
Die Andere Seite
Ich bin sehr stolz auf dieses Bild. Die vielen verschiedenen Ebenen und Techniken sind lasierend aufgetragen, sodass die darunter liegende Malerei hinter der vorderen durchscheint. Das mache ich häufig, neu ist aber hier wie wunderbar sie ineinander verschmelzen und gegenseitig die Tiefenwirkung steigern. Im Original noch mehr als auf dem Foto. Es hat auch wieder etwas psychedelisches an sich, was mich nicht stört – im Gegenteil!

Wenns mal wieder länger dauert …

Eigentlich dachte ich, das Bild „Naturnah“ im vorigen Beitrag sei fertig, aber nachdem es eine Weile zur Betrachtung an der Wand gehangen hatte, wurde ich immer unzufriedener damit. Da half nur eines: Flucht nach vorn! Allerdings hätte ich nicht gedacht, dass fast ein halbes Jahr vergehen könnte bis zur Fertigstellung. Aufgeben war keine Option, aber weitermalen lange Zeit auch nicht. Hier ist endlich das Ergebnis mit dem – neuen –Titel „Schwierige Jagd“, denn schwierig war es in der Tat. In einer Bildfolge habe ich die einzelnen Schritte festgehalten, viel Spaß beim Anschauen.
Das nächste Bild ist: „Naturnah“

Nachtrag: Das Bild existiert nicht mehr in dieser Form. Es wurde übermalt zu „Schwierige Jagd.“
Mein aktuelles Bild „Naturnah“ soll zwar an Natur oder Natürliches erinnern, aber nicht durch deren Abbildung sondern über die Bildsprache. Also etwas, das natürlich wirkt ohne Natur sein zu wollen.
Ausstellung „Innere Landschaft“ eröffnet
An eher ungewöhnlicher Stelle hat meine Ausstellung „Innere Landschaft“ eröffnet: Zum 30-jährigen Firmenjubiläum und Tag der Offenen Tür der Firma EM Chiemgau in Stephanskirchen trage ich in Form einer Ausstellung mein Scherflein bei. Siehe Link:
em-chiemgau.de/projekte/ausstellungen/
Am Samstag, 21. September von 10 bis 17 Uhr ist Tag der Offenen Tür. Für diejenigen, die nicht kommen, habe ich schon einmal die Ausstellung fotografiert. Wenn Besucher da sind ist es immer schwierig wegen Datenschutz und Recht am Bild der eigenen Person. Deswegen die nackige Präsentation. Dennoch viel Spaß beim Anschauen!
Am Ende des Tages

Ich präsentiere mein neuestes Werk: Ein Sonnenuntergang in poppigen Farben mit dem so schönen wie zweideutigen Titel „Am Ende des Tages.“
Mir gefällt der dramatische Himmel, die Wolken scheinen sich explosionsartig dem Betrachter zu nähern, man denkt an ein aufziehendes Unwetter. Soweit die gegenständliche Lesart. Gleichzeitig ist es aber auch ein ziemlich abstraktes Gemälde. Der Eindruck von dräuenden Wolken wird im Grunde durch mehr oder weniger zufällig wirkende Farbkleckse evoziert. Und genau das macht das Bild für mich so spannend. Am Ende des Tages ist es eben nicht nur einfach eine Landschaft, sondern auch ein tachistisches Gemälde geworden.
Helle Sommernächte

Eine Augustnacht, das war es wohl, was mir vorschwebte als ich an diesem Bild gemalt habe. Man wird vielleicht bemerkt haben: Nachtbilder haben es mir in letzter Zeit angetan. Nächtliche Stimmung zu erzeugen ohne dass das Bild insgesamt zu dunkel wird ist die Herausforderung daran. Hier gefällt mir ganz besonders der Himmel, der das ganze Bild verrätselt.
Ich weiß: Ein bisschen driftet die Arbeit ab ins Kitschige. Dagegen habe ich die ganze Zeit angekämpft. Andererseits hat das Bild wieder ganz klar seine Qualität, also habe ich entschieden, es jetzt dabei zu belassen. Ich kann es nur noch schlechter machen, aber nicht mehr verbessern. Und: Welcher Maler ist schon völlig frei von Kitsch? Das ist einfach das andere Ende der Skala, damit kommt man schon mal in Berührung. Ich stehe jedenfalls dazu und das Bild gefällt mir sehr, Basta!
Die nächste Ausstellung steht an!
Vom 14.09. – 30.10.24 läuft meine Ausstellung „Innere Landschaft“, in den Räumen der EM Chiemgau, Högeringer Str. 25, 83071 Stephanskirchen.
Gezeigt werden Acrylgemälde und Zeichnungen aus meinen Skizzenbüchern.
Am Samstag 21.9. ist die Feier des 30 jährigen Firmenjubiläums und Tag der Offenen Tür bei EM Chiemgau.
Belegexemplare erhalten
Das sind die ersten frisch gedruckten Exemplare von Alain Claude Sulzers neuem Roman mit MEINEM BILD als Cover! Das freut mich wirklich sehr. Ab 15.8. im Buchhandel erhältlich, gedruckt oder als eBook.

Ganz schön nebulös!

Hier präsentiere ich mein neuestes Bild mit dem Titel „Nebulös“.
Ein schweres Stück Arbeit, auch wenn man es ihm jetzt nicht mehr ansieht. Insgesamt waren es 18 Durchgänge bis zum finalen Ergebnis. Weil die Tinte immer wieder durchschlug, habe ich die Leinwand abgespannt, umgedreht und auf der Rückseite weitergemalt. Das hatte ich auch noch nie! Dann wollte ich die ganze Zeit „auf keinen Fall wieder eine Landschaft malen“ und habe jedes mal alles übermalt, was irgendwie nach Landschaftsmalerei aussah. Am Ende ist es aber doch wieder eine geworden – ich kann halt nicht aus meiner Haut. Aber dadurch, dass ich mich dagegen gestemmt hatte, ist es ein sehr interessantes und – für mich – neuartiges Bild geworden. Insgesamt war es überhaupt ein sehr produktives erstes Halbjahr. Ich profitiere jetzt davon, dass ich während der Pandemie und danach fast nur im Skizzenbuch gearbeitet habe.
































