Vielleicht erkennst du auf meinem Bild eine schillernde Wasseroberfläche. Das war die eine Idee, die ich hatte. Mich reizt aber auch die Tiefe, das was unter der Oberfläche zu erahnen ist. Und noch etwas: Die Weite, also die räumliche Ausdehnung, der Blick in Richtung Horizont oder anderes Ufer. Alles das steckt in diesem Bild. Ich habe auf perspektivische Tricks verzichtet und den gewünschten Eindruck nur über die Farbe erzeugt. „Oberflächlich betrachtet“ ist es nur ein blaues Bild, aber je länger man es betrachtet, desto mehr gibt es preis. Sieh hier wie es entstanden ist:
Alle Beiträge von Gerhard Knell
Ausstellung: „Mal so, mal so“ – Acrylbilder und Zeichnungen von Gerhard Knell
Eröffnung: Freitag, 01.12.23 um 19:00 Uhr
Ort: Kulturzentrum Giesinger Bahnhof
Giesinger Bahnhofplatz 1, 81539 München
Dauer: 01.12.23 – 07.01.24
Öffnungszeiten: Mo bis Sa 8:00 – 20:00 Uhr
Das Kulturzentrum Giesinger Bahnhof zeigt ab dem 01.12. Acrylgemälde und Zeichnungen von Gerhard Knell. Die Motive reichen vom figürlichen Realismus über Landschaften bis zum Actionpainting. Die Mischung der Stile macht seine großformatigen Bilder spannend und außergewöhnlich. Die Papierarbeiten sind spontaner und zeigen noch mehr Freude am Experimentieren.
Ideen für seine Bilder findet Gerhard Knell in der Natur oder durch den Entstehungsprozess. Öfter verwendet er auch figürliche oder
architektonische Elemente. Sie sind im Gegensatz zu der sonst sehr freien Gestaltung akkurat und fast fotorealistisch wiedergegeben. Der Stilmix von Realismus und Abstraktion macht den Reiz aus.
Schwarzmalerei
Anlässlich zweier Wettbewerbe ist meine alte Liebe zu Schwarz-Weiß wieder aufgeflammt. Die hier gezeigten Arbeiten sind Tuschzeichnungen auf Aquarellpapier, ca. 70 x 100 cm, entstanden 2022 und 2023.
Stetiges Experimentieren ist ein wichtiger Aspekt meiner Arbeit. Herkömmliche Mal- und Zeichenmittel werden möglichst vermieden, stattdessen liebe ich es, selbst entwickelte Werkzeuge und Techniken zu benutzen, ebenso wie zufällige Prozesse, die ich selbst auslösen, steuern und beenden kann. Immer wieder faszinierend ist die enorme Vielseitigkeit von Tusche, die feinste Linien, aber auch verwaschene Lasuren in allen Abstufungen von Schwarz zulässt. Der größtmögliche Kontrast – zwischen ganz hell und völlig dunkel – ermöglicht es, eine hohe Spannung im Bild aufzubauen.
Vorwärts, zurück zu den Wurzeln!
Es war eine Weile still hier im Blog. Mich haben die letzten drei Jahre Pandemie insofern verändert, dass ich es mehr und mehr mühselig fand, in irgendeiner Form Aufmerksamkeit zu erheischen, wo der Kunstbetrieb eh schon am Boden lag. Keine Ausstellungsmöglichkeit mehr, keine Instagram-Feeds, zuletzt keine Bilder mehr gemalt. Nur noch an einzelnen Wettbewerben teilgenommen, ansonsten Rückzug ins Schneckenhaus. „Und wozu Dichter in dürftiger Zeit?“ hatte sich schon Hölderlin gefragt.
Nun ist es aber nicht so, dass gar nichts passiert wäre, im Gegenteil. Es war eine sehr produktive Zeit. Meine alte Liebe zur Zeichnung und der Arbeit auf Papier ist wieder aufgelebt. In mönchischer Abgeschiedenheit entsteht seither Blatt um Blatt im Skizzenbuch.
Nicht alle sind gelungen, aber mir gefällt besonders die tagebuchartige Form daran. Der Prozess ist hier wichtiger als das einzelne Ergebnis.
Wohin die Reise führt, ist noch nicht absehbar. Ich entdecke Ähnlichkeit mit Arbeiten des Informel in meinen Blättern. Landschaftliche Bezüge sind natürlich auch häufig dabei. Das wichtigste ist aber, dass die Freude an der Arbeit wieder da ist. Diese Blätter sind von mir und für mich entstanden, ganz ohne Hintergedanken. Kunst ist ja zunächst eine menschliche Lebensäußerung, nicht mehr. Aber auch nicht weniger! Ein Klick auf den Link öffnet je ein PDF der letzten Skizzenbücher.
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Ausstellungsbeteiligung Perron-Preis Frankenthal
Vom 14.05.-26.06.22 fand die Ausstellung der Finalisten des Perron-Kunstpreises im Kunsthaus Frankenthal (Pfalz) statt. Meinereiner war mit dem Bild „Waldstück“ vertreten. Hier auch ein Panorama vom Saal.
„Schwarzdorn“ – fürs Erste
Ich präsentiere hier mein neues Bild unter dem vorläufigen Titel „Schwarzdorn“. Eine sehr reduzierte Arbeit, dieses Mal. Es sind nur drei Farben verwendet, erstmals auch Tinte auf Leinwand. Der Vorteil gegenüber Acryl: Sehr dünnflüssig bei hoher Farbintensität.
Die Idee zu dem Motiv verdanke ich einem Foto von einem Strauch, das ich vor Jahren gemacht habe . Wie schon bei meinem Bild „Kahler Baum“ kam mir unwillkürlich der Vergleich mit einer Explosion in den Sinn. Eine Explosion, nur zeitlich extrem verlangsamt. Doppelt reizvoll wird das Motiv durch die Spiegelung des Strauchs im Wasser. Ich mag auch die Spannung zwischen Landschaftsmalerei und Tachismus.
Im Schilf
Hier präsentiere ich das neueste Werk: „Im Schilf“. Mein aktueller Malstil scheint sich zu verfestigen, in diesem Fall wieder gepaart mit deutlich romantischen Elementen. Und warum auch nicht, solange das Bild funktioniert?
Exkurs: Viele kleinformatige Aquarelle und Tuschzeichnungen wirken äußerst lebendig, gerade durch das Skizzenhafte und Unmittelbare. Niemand stört sich an fehlender Detailgenauigkeit. Beim Betrachten denke ich mir oft: Welch ein Jammer, dass sie nur so klein und nicht größer sind. Aber genau darin liegt auch das Problem:
Wie schafft man es, den spontanen, skizzenhaften und oft vergröberten, dafür aber äußerst lebendigen Eindruck einer schnellen Skizze aufs große Format zu übertragen? Oft wirken Übertragungen ins Großformat eben nur wie angestrichen oder ausgemalt. Es geht mir beim Malen aber genau darum: Lebendigkeit. Ich werde weiter dranbleiben!
Ausstellung „Mal was Anderes“ „Light“ im Bürgerhaus Unterföhring
Meine Ausstellung „Mal was Anderes“ hängt seit dem 26.11. im Unterföhringer Bürgerhaus. Die Vernissage musste leider im letzten Moment abgesagt werden, weil die Coronaregeln zuvor verschärft worden waren. 2G+, also genesen oder geimpft und zusätzlich getestet, dann das Ganze noch mit Voranmeldung – da konnte man es gleich ganz sein lassen.
Nichtsdestotrotz hängen die Bilder jetzt und ich lade euch herzlich zur Besichtigung der Ausstellung ein!
Bürgerhaus Unterföhring, Foyer
Dauer: 26.11.21 – 29.01.2022 (Verlängert)
Öffnungszeiten: Mo – Fr 8:00 – 20:00 Uhr, Sa 10:00 – 14:00 Uhr
Die Blaue Stunde
Das Bild war überraschend schnell gemalt, nachdem die Idee da war und das Konzept für die Umsetzung. Hinterher habe ich mich gefragt, ob ich es mir zu leicht gemacht habe, ob das Bild zu wenig Tiefgang hat oder unfertig wirkt – Zweifel in der Art.
Andererseits besitzt es eine Frische und Unmittelbarkeit, die ich in anderen Bildern oft nicht erreiche. Das finde ich wiederum sehr gut. Und man darf nicht vergessen: Es hat eine lange Zeit gebraucht, bis ich mir als Maler diesen Grad an Freiheit erarbeitet habe. „Die blaue Stunde“ zeigt dies exemplarisch.
Endlich wieder eine Ausstellung!!!
Nach zweimaligem Verschieben darf ich nun voller Vorfreude meine nächste Ausstellung ankündigen:
„Mal was Anderes“
Gerhard Knell, Malerei
Bürgerhaus Unterföhring, Foyer
Vernissage: Fr 26.11.2021, 19:00 Uhr
Begrüßung: Florian Nagel, Kulturamt
Dauer: 26.11.21 – 08.01.2022
Öffnungszeiten: Mo – Fr 8:00 – 20:00 Uhr, Sa 10:00 – 14:00 Uhr
Text der Einladungskarte:
Gerhard Knell sucht in seinen Bildern die Auseinandersetzung mit der Natur. Häufig sind Wasserflächen dominierendes Element. Gespiegelt erscheint, was um sie und über ihnen liegt. Der Bildraum wird erweitert und der Maler muss abstrahieren.
Sein Malstil ist in der Romantischen Landschaftsmalerei, aber auch im Tachismus, einer Richtung des Informel, verwurzelt. Viele lasurartige Farbaufträge verdichten sich zu lebhaften Strukturen. Die Motive für seine Bilder findet Knell entweder in der Natur oder sie sind Produkte des Entstehungsprozesses. Gerne kombiniert er abstrakte Farbflächen mit realistisch gemalten figürlichen oder architektonischen Elementen. Der Stilmix von Realismus und Abstraktion macht hierbei den Reiz aus. Bei einigen Arbeiten ist eine starke Draufsicht gewählt, ähnlich Satellitenbildern. Der Bildraum entsteht nur durch die Farbe und doch hat der Betrachter das Gefühl, aus großer Höhe hinabzublicken.
Bitte beachten Sie: Für Veranstaltungen im Bürgerhaus gilt die 3G-Plus-Regel. Bitte bringen Sie einen entsprechenden Nachweis mit. Wir danken Ihnen für Ihr Verständnis.
Ich freue mich über zahlreiche und interessierte Besucher!
Schon wieder ein Steg!?
Mein neues Bild heißt schlicht „Steg Nummer Neun“. Es ist nun das neunte Mal, dass in einem meiner Bilder ein Steg oder Sprungbrett über dem Wasser gemalt ist. Wenn das mal keine tiefere Bedeutung hat! Ich möchte darüber nicht spekulieren, sondern denke mir meinen Teil, du auch?
Ein „Ordnungsversuch“
Zugegeben, nicht gerade ein packender Titel für mein neues Bild. Aber er beschreibt doch einigermaßen, was ich meine: Den verzweifelten Versuch des Menschen, Ordnung in das vermeintliche Chaos zu bringen, das ihn umgibt – die Natur. Beispiele dafür gibt es haufenweise, vom Barockgarten bis zur Verkehrsinsel. Eigentlich möchte ich die Lesart des Bildes aber offen halten. Mir hat es gefallen, der Action-Painting-artigen Struktur einen möglichst starken Ruhepol entgegen zu stellen. Und was könnte ruhiger sein als ein mittig platziertes Quadrat? Harmonie entsteht eben durch die Vereinigung von Gegensätzlichem.
Das Bild ist eine Übermalung einer älteren Arbeit, „Landschaft Türkisgrün“ von 1996. Es hat also 25 Jahre bis zur Fertigstellung gebraucht.
Lichter Wald
Nach längerer Pause präsentiere ich hier mein neues Bild „Lichter Wald“. Wie schon in den Arbeiten davor, suche ich für das unkontrolliert Wuchernde der Natur eine Entsprechung in der Malerei. Um die optimale Wirkung zu erzielen, habe ich eine spezielle Technik entwickelt. Wer selber malt wird sofort sehen, dass man so ein Ergebnis nicht mit den herkömmlichen malerischen Mitteln erreicht. Mehr wird nicht verraten.
Ein Waldstück
Mein neues Bild zeigt den Blick in einen Wald so, wie ich ihn derzeit erlebe. Bäume sterben ab, Unkraut, Wildwuchs und invasive Arten bilden eine Art niedriges Buschland. Dass es sich dennoch um eine Landschaft mit lebendiger Flora handelt, wollte ich durch meine Malweise unterstreichen. Sie changiert zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion, hat sowohl impressionistische als auch abstrakt expressionistische Elemente und ist damit genau so, wie ich es gern habe. Das Wilde, unkontrolliert Wuchernde findet in der Malerei seine Entsprechung.
Es gibt ein relativ neues Kunstwort: „Solastalgie“. Es beschreibt eine Form des physischen oder existentiellen Stresses welcher durch Umweltveränderungen (vor allem Umweltzerstörung) hervorgerufen wird. Daran muss ich oft denken, wenn ich im Wald oder dem, was davon übrig ist, spazieren gehe.
Der kahle Baum
Mein neues Bild heißt schlicht „Kahler Baum“. Der Titel mag banal klingen, ebenso scheint das Bild auf den ersten Blick nicht besonders einfallsreich zu sein. Aber eben nur auf den ersten Blick. Ich habe bewusst ein alltägliches Thema gewählt, so wie es mir fast täglich beim Gang über die Felder begegnet. Ich finde die Idee reizvoll, gewöhnliche und unspektakuläre Sujets anzupacken und malerisch zu überhöhen. So auch in diesem Fall. Eine romantische Grundstimmung mit Sonnenuntergang und einem alten, kahlen Baum davor. Ein Feldweg geht Richtung Horizont, das ist schon alles. Aber der ganze Vortrag ist doch ziemlich herzhaft gehalten und in dem Baum habe ich eine Idee oder Vorstellung umgesetzt, die ich schon sehr lange habe. Gleicht nicht die Art, wie ein Baum seine Äste und Zweige entwickelt einer Explosion, nur in einem sehr stark verlangsamten Zeitraum?